Am 27. Juni 2023 verstarb Peter Bieri. Ich nehme die traurige Nachricht zum Anlass, auf seinen erfolgreichsten Roman hinzuweisen, den er, wie seine übrigen Romane auch, unter dem Pseudonym Pascal Mercier veröffentlicht hat: "Nachtzug nach Lissabon".
Dieses berührende Buch schildert den Ausbruch eines Berner Gymnasiallehrers aus seinem gewöhnlichen Leben, der durch ein Ereignis auf die Spuren eines portugiesischen Autors gerät und infolge seiner Recherchen in Lissabon auf abenteuerliche Weise sein eigenes Leben neu entdeckt. Nicht nur auf einer philosophischen und psychologischen Ebene unglaublich spannend entwickelt, auch die wortmächtige Schreibe von Bieri/Mercier zieht einen in ihren Bann. Mich zumindest. Daher erlaube ich mir, den Roman "Nachtzug nach Lissabon" zu empfehlen.
Etwas schwieriger zu lesen war für mich sein ebenfalls hochgelobter Roman "Perlmanns Schweigen", zum einen weil er thematisch die nicht leicht nachvollziehbaren beruflichen Nöte eines Sprachwissenschaftlers behandelt, wohl basierend auf selbstreflexiven Erfahrungen des Autors, zum anderen weil die Hauptfigur eine Nabelschau vollzieht, die in ihren redundanten Verästelungen auf Dauer auch anstrengend sein kann.
Vielleicht könnt ihr mir eure Meinung mitteilen? Ich würde mich über kritische Beiträge freuen.
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